Bruno Oberle ist Präsident des World Resources Forum. Er war Professor an der EPFL, Generaldirektor der IUCN und Staatssekretär im Umweltministerium. Er war an der Gründung der Global Environment Facility und des Green Climate Fund beteiligt.

Bruno Oberle ist seit Juli 2018 Präsident des World Resources Forum.

Dr. Oberle war von Juli 2020 bis Juli 2023 Generaldirektor der International Union for Conservation of Nature (IUCN). Er hat die Schnittstelle zwischen Umweltpolitik, wirtschaftlicher Entwicklung und sozialem Ausgleich aus der Perspektive des staatlichen Regulierers untersucht und gestaltet, sowohl als Unternehmer als auch als Wissenschaftler. Er hat sich sowohl mit sektoralen als auch nationalen Fragen befasst und auf höchster Ebene der internationalen Politikgestaltung gearbeitet.

Dr. Oberle studierte Umweltwissenschaften an der ETH Zürich, wo er promovierte, und studierte außerdem Wirtschaftswissenschaften und Mediationswissenschaft. 

Nach seinem Abschluss gründete und leitete Dr. Oberle Unternehmen für Umweltberatung und Umweltmanagement. Er unterstützte öffentliche Institutionen und private Unternehmen im In- und Ausland bei der Definition und Umsetzung von Umweltstandards, der Überprüfung ihrer Durchsetzung und der Analyse ihrer Auswirkungen. Beispielsweise spielte er eine entscheidende Rolle bei der Einführung von Richtlinien zur Umweltverträglichkeitsprüfung in einer Reihe westafrikanischer Länder.

1999 wurde Dr. Oberle zum stellvertretenden Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft und 2005 zum Direktor des neu gegründeten Bundesamtes für Umwelt ernannt. Bis Ende 2015 stand er dieser Behörde vor, deren umfangreiches Portfolio vom Umweltschutz bis zur Prävention von Naturgefahren, von der Klimapolitik bis zur Forstwirtschaft und von der Lufthygiene bis zur Zulassung von Chemikalien reicht. Ganz im Sinne seiner Überzeugung, dass der effiziente Umgang mit Ressourcen ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Gesellschaft im 21st Jahrhundert. Dr. Oberle legte den Schwerpunkt auf marktwirtschaftlich orientierte Kontroll- und Regulierungsmechanismen und betonte gleichzeitig die technologische und soziale Innovation.

Ab 2005 vertrat Dr. Oberle als Staatssekretär für Umwelt die Schweiz in führenden internationalen Institutionen und internationalen Verhandlungen. Er nahm mehrfach Vermittlungsaufgaben wahr, insbesondere in Fragen der Finanzierung internationaler Politiken. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Global Environmental Facility GEF und bei der Gründung des Green Climate Fund GCF. Dr. Oberle hatte einen Sitz im Verwaltungsrat der Europäischen Umweltagentur und in deren Ausschuss. Er bleibt weiterhin Mitglied des Lenkungsgremiums der UNEP-Studie „Inquiry into the Design of a Sustainable Financial System“.

Parallel zu diesen beruflichen Aufgaben übernahm Dr. Oberle eine Reihe universitärer Lehr- und Forschungsaufträge und beschäftigte sich beispielsweise mit der Analyse und Definition einer Typologie von Umweltkonflikten und Mechanismen zu ihrer Lösung. Er unterrichtete mehrere Jahre lang Kurse zur ökologischen Problemlösung am Departement Umweltnaturwissenschaften der ETH Zürich.

Seit 2016 ist Dr. Oberle Vorsitzender des Green Economy and Resource Governance Programme an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Zudem leitete er das International Risk Governance Centre an derselben Universität. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Übergang zu einer Gesellschaft, die mit weniger natürlichen Ressourcen mehr Nutzen erwirtschaftet und so die Grenzen unseres Planeten respektiert. Dabei geht es darum, die Schlüsselparameter dieses Übergangs zu identifizieren und zu quantifizieren. Die Mechanismen, Hindernisse und Auswirkungen des Übergangs werden auf verschiedenen Ebenen behandelt: auf der Ebene der einzelnen Akteure, z. B. Unternehmen (Mikro), auf der globalen Ebene der Staatengemeinschaft (Makro) und in Bezug auf Regionen, urbane Systeme oder Infrastrukturen (Meso).